Kurzbeschreibung

Ein Klassiker in den Dolomiten: Die Sela-Runde gegen den Uhrzeigersinn von Corvara über das Grödnerjoch, Selajoch hinüber zum Passo di Pordoi (Pordoijoch) und den Passo di Campolongo. Das sind wunderschöne 51 Km mit 1863 Höhenmetern und dem Sela-Massiv immer zur Linken. Ein Muss für jeden Rennrad-Fahrer!

Streckenführung & Höhenprofil


Eigenschaften

Kategorie: Hart
Distanz: 51,63 Km
Höhenmeter: 1863 m
Fahrtzeit: 2:34 h (bei Schnitt von 20 Km/h)

Beschreibung

Als Start- und Zielort bietet sich Corvara sehr gut an, hier hat es ausreichend Parkmöglichkeiten und auch das einzige flache Stück der Runde zum Einfahren der kalten Muskeln. Daher: Start in Corvara Richtung Grödnerjoch, also gegen den Uhrzeigersinn um das nahe Sela-Massiv herum.

Knapp hinter Corvara geht es dann gleich hinauf aufs Grödnerjoch und es gilt in den ersten 9 Km knapp 600 Höhenmeter zu erklimmen. Durch seine langen Serpentinen und den geringen Steigungsprozenten lässt sich der Pass sehr gut fahren auch wenn er von allen 4 Pässen der längste dieser Runde ist. Daneben bietet das Grödnerjoch eine tolle Aussicht sowohl auf das Sela-Massiv als auch hinab nach Coravara.

Die Abfahrt vom Grödnerjoch ist anfangs verhältnismässig steil und führt in Spitzkehren hinab zieht sich jedoch dann am Sela-Massiv entlang hinab zur Kreuzung mit der Straße von Wolkenstein (Val Gardena). Hier geht es dann gleich links ab zur nächsten Anfahrt hinauf zum Selajoch.

Mit knapp 8 Km und nicht mehr als maximal 9% Steigung erklimmt man die nächsten 350 Höhenmeter. Der Weg führt durch lichte Wälder ohne große Serpentinen nahezu gerade am Berg entlang nach oben. Die Anfahrt zum Selajoch ist gekennzeichnet vom Langkofel auf der rechten und der Sela zur linken Seite und leider vielen Verbauungen für den Wintersport (besonders in Passhöhe wird diese wirklich extrem).

Leider war -zumindest bei dieser Ausfahrt- der Verkehr (PKW, Busse und Motorräder) hinauf zum Selajoch für die 4 Pässe am Stärksten. Die Passhöhe des Selajochs wiederum bietet dann die weitaus beeindruckendsten Ausblicke auf die nahen Dolomitengipfel was die Abgase entschädigt. Von hier aus sieht man den Langkofel, die Sela natürlich aber auch den höchsten Berg der Dolomiten, die Marmolata.

Auf einer Länge von 5,6 Km geht es dann wieder 400 Höhenmeter hinab nach Canazei und an der ersten Kreuzung links ab Richtung Passo di Pordoi. Passo di Pordoi, welch ein Name! Fausto Coppi kam hier im Giro 8 mal als Erster an (es gibt ein Denkmal zu seinen Ehren auf der Passhöhe), der Giro war insgesamt 35 mal oben und mit 2239 m. N.N. ist der Passo di Pordoi auch der höchste Pass dieser Tour.

Der Anstieg zum Pass lässt sich sehr angenehm fahren und hat mit 421 Höhenmeter auf 6,1 Km eine maximale Steigung von 9,2 % kurz vor der Passhöhe. Von Canazei wären es 27 Kehren bis oben, die Sela-Runde mit dem Uhrzeigersinn gefahren, also den Anstieg von Arabba aus angegangen, sind es 33. Ab Abzweigung vom Selajoch sind es immerhin noch 16 Kehren. Das Selajoch und die eben begangene Abfahrt hat man daher immer wieder vor Augen bis man oben angekommen ist.

Da hier die „Gegenuhrzeigersinn“-Route beschrieben ist, führt der Weg ab dem Passo di Pordoi dann die obigen 33 Kehren hinab nach Arabba. 647 Höhenmeter und damit die längste Abfahrt mit 9,3 Km Länge mit tollen Ausblicken auf die gewundene Straße & die nahen Dolomitenberge fordert jedoch auch Abfahrer-Qualitäten und Bremsvermögen.

In Arabba geht es fast direkt nach Ortseingang links Richtung Coravara zurück und den letzten Berg, den Passo di Campolongo hinauf. 3,9 Km Länge, 280 Höhenmeter und 3 Rampen mit fast 10% Steigung zwicken nochmals in den Beinen. Der Pass ist „ok“, wenn auch nicht der Schönste der Viere und so ist die Passhöhe des Campolongo auch recht unspektakulär.

Die Abfahrt über 5,9 Km hinab nach Corvara mit einem Höhenunterschied von 367 Höhenmeter sollte man genießen, da sie über 10 Kehren immer mit Blick auf Corvara im Tal einen schönen Abschluss der Runde bietet. Dieser ist dann auch in Corvara nach knapp 52 Kilometer und 1863 Höhenmeter erreicht.

Anmerkungen & Empfehlungen

  • Die Sela-Runde gehört zu den Highlights in den Dolomiten und das sowohl für Rennrad als auch Auto, Busse und Motorräder. Daher sollte man die Ausfahrt nicht am Wochenende und am Besten bereits in den frühen Morgenstunden starten. So kann man die Ruhe der Berge noch halbwegs genießen.
  • Corvara bietet sich als Ausgangspunkt an wobei ein Start in Arabba ebenfalls denkbar ist. Hier ist die Auswahl an Parkplätzen jedoch geringer und der Ort hat allgemein weniger zu bieten.
  • Wer die Sela-Runde (oder auch Sela-Ronda) nicht allein bewältigen möchte, der kann im Juli und September eines Jahres am Sela Ronda Bike Day teilnehmen. An diesem Tag sind alle 4 Pässe für den Autoverkehr gesperrt und man kann in aller Ruhe die 52 Kilometer angehen. Man sollte lediglich gewarnt sein, dass über 1000 andere Radler die Gelegenheit ebenfalls nutzen. Besonders gefährlich ist dabei, dass das Sela-Massiv sowohl im und auch gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird und man die Abfahrten dabei nie zu schnell und die Kurven niemals schneidend angehen sollte.
  • Da man sich an den höchsten Punkten über 2000 m N.N. befindet sollte man für die Abfahrten auf jeden Fall einen Windstopper dabei haben. Schnell hat man sich sonst verkühlt und dass einem auf den Pässen eine Zeitung gereicht wird ist auch eher unwahrscheinlich 😉